Von Leipzig nach Cuxhaven; letzter Teil (nach Mch-Prag, Prag-Leipzig)

Ausgangspunkt für diese Radtour war eine Schnapsidee: "Warum schaust Du nicht mal, wo das Wasser herkommt, was in meiner Heimatstadt Cuxhaven aus der Elbe in die Nordsee fließt". Die Elbe hat ihren Ursprung im Riesengebirge in Tschechien. In Tschechien entspringt auch die Moldau, die dort Vltava heißt und ein Nebenfluss der Elbe ist. Die Quelle der Moldau liegt im Böhmerwald, und der an den Bayerischen Wald bzw. das Mühlviertel in Österreich grenzt, und sie fließt in die Elbe, die die Tschechen Labe nennen. Und da die Moldau am Zusammenfluss bei Melnik länger als die Elbe bis dort ist, schien mir die Moldau die richtige Quelle und ein gutes Ziel für meine Reise zu sein, zumal der Böhmerwald näher an München liegt. Die ersten Abschnitte, also die Fahrten von München bis Riesa habe ich 2012 erfahren, siehe "Radtour von München nach Prag" .

Der Routenplan:


Ein Video von der Mündung der Elbe: "Weltnaturerbe Wattenmeer, Schiffe & mehr "


Die Rennradtour fand im Juli 2013 statt, hier dokumentiert als: "Die Elbe danach" Radtour von Leipzig nach Cuxhaven: Insgesamt 628 km, 31:15 h, 1169 Hm, 13,1 km/h, 22 Grad C, 80 W

Tour 1: Von Leipzig nach Wurzen an der Mulde: 20 km, 56 min, 56 Hm, 13,2 km/h, 20 Grad C
Tour 2: Wurzen, Eilenburg, Bad Düben, Jesnitz, Dessau, Aken, Walternienburg bei Barby: 117 km, 5,50 h, 247 Hm, 12,6 km/h, 22 Grad C
Tour 3: Walternienburg, Magdeburg, Tangermünde: 118 km, 5:55 h, 101 Hm, 15,4 km/h, 24Grad C
Tour 4: Tangermünde, Hansestadt Havelberg, Wittenberge: 77,88 km, 3:55 h, 139 Hm, 13,9 km/h, 17 Grad C
Tour 5: Wittenberge, Werder Kietz, Dörmitz, Elbstr., Boizenburg: 123,34 km, 6:05 h, 137 Hm, 14,5 km/h, 23 Grad C
Tour 6: Boizenburg, Lauenburg, Geesthach, Bergedorf, Hamburg, Altona, Blankenese, Wedel, Elmshorn, Glückstadt: 109 km, 5:19 h, 426 Hm, 10,7 km/h, 23 Grad C
Tour 7: Glückstadt, Wischhafen, Freiburg, Balje, Neuhaus (Oste), Belum, Otterndorf, Cuxhaven: 62 km, 3:14 h, 45 Hm, 11,9 km/h, 23 Grad C

Zuvor hatte eine starke Regenperiode sowohl die Mulde, als auch die Elbe extrem mit Wasser versorgt, es kam zu erheblichen Überflutungen. Die Fotos, die 3 Wochen danach entstanden sind, zeigen die verbleibenden Wirkungen und Folgen immer noch sehr deutlich, obwohl äußerlich langsam Normalität einkehrte. Die überfluteten Gegenden sahen ziemlich zerzaust aus. Obwohl bei etlichen Hausbewohnern ihre ganze untere Etage komplett voll-gelaufen war und Möbel entsorgen mussten, war eine positive Grundhaltung spürbar. Die Nordlichter nennen das Wasser "den blanken Hans": das Wasser mit seiner Mächtigkeit, es macht ohnmächtig, wenn man es nicht all-umfänglich im Auge behält. Nur der Geruch nach Fisch-Tran war auf der Tour entlang der Mulde und Elbe überall gegenwärtig, die Polder trockneten Geruchs-bildend aus. An der Elbmündung sind alle von der Flutkatastrophe zum Glück nicht betroffen. Dafür wird dort an der Nordseeküste vehement in eine kräftigere Sturmflut-Vorkehrung investiert, denn bei Windstärke 12 oder gar Orkan mit Windgeschwindigkeiten von über 140 km/h, zeigt sich der blanke Hans von einer noch ganz anderen Seite, denn 10 m Wassersäule erzeugt eine Druck von 1 Bar, Sturm peitscht das Meer ggf. viele m zusätzlich auf und hämmert noch mal drauf. Da sieht ein Rad plötzlich ganz klein aus, wie auf dem zweitletzten Foto, rechts angelehnt an ein neues Deichschleusentor. Links hinter den Schleusentoren ist noch der alte Deich zusehen, rechts der neue, der genauso hoch ist, wie die Deichschleusentore selbst.

Die Navigation war für die Tour insgesamt denkbar einfach: Immer nur gegen den Wind fahren, dann stimmt die Richtung und damit nichts  schief ging, hat der Wind auf der Tour immer kräftig geweht.

Vergleicht man die Paddelboote, die auf der Moldau verkehren mit den kleinen Schiffen im oberen Teil der Elbe und diese mit den Container-Schiffen, die an der Elbmündung die Kugelbake passieren, so sind die gewaltigen Unterschiede überdeutlich erkennbar.