München Weser Cuxhaven

Von München entlang der Weser nach Cuxhaven. Die Route führt dieses Mal angelehnt an die Flüsse Lech, Altmühl, Tauber, Main, Sinn und der Fulda, die in Hannoversch Münden zusammen mit der Werra zur Weser wird. Danach ging es in-etwa entlang der Weser weiter zum Rattenfänger von Hameln, zur Porta Westfalica, die vermutlich ein Engpass für die Weser sein kann, der zur geplanten Zeit nicht durch Hochwasser unpassierbar war. Schließlich gingt es dann weiter über Bremen, Bremerhaven usw. nach Cuxhaven. Maximal 950 km, bei hoffentlich passablen Wetter. Ich hatte 9 Tage eingeplant und benötigt.

 

Ich hatte für die Planung drei Routenplaner bemüht, alle sind etwas anders, ich habe so geprüft, welcher mein Favorit wird.

 

Die Planung mit Naviki erbrachte 946 km mit 7.987 Höhenmetern, Komoot, wies 862 km mit 4840 Höhenmetern aus und Google Maps prognostizierte 926 km mit 4900/5500 Höhenmetern. Naviki und Komoot kennen verschiedene Routen, je nach Radtyp, so z. B. fürs Rennrad, für Mountainbike- oder Tourenrad-Fahrer. Google Maps kennt keine unterschiedlichen Radtypen und liefert so nur einen Routenplan. Da führt die Route ggf. auch schon mal durch eine Sanddüne, was Mountainbiker vermutlich magisch anzieht, für Rennradfahrer, wie mich, jedoch nicht ganz so sexy ist.

 

Was nimmt man auf die Reise mit? Einen Rucksack mit 5 kg Gewicht, eine Lenkertasche und eine Werkzeugtasche unterm Sattel. Für 9 Tage 3 Trikots: ein Set am Leib, zwei Sets im Rucksack. Reicht das? Wenn man das Trikot nebst Hose und Strümpfen abends im Waschbecken wäscht, im Handtuch auswringt und anschließend gleich über Bügel hängt, ist die Kleidung mit hoher Wahrscheinlichkeit am nächsten Morgen wieder trocken, geruchlos und klebe-frei einsatzbereit. Gegen Kälte hilft das Prinzip "Zwiebel": Unterhemd und ein zusätzliches Trikot aus dem Rucksack. Neben den Trikots sind ein Paar Straßenschuhe, eine Regenjacke, ein warmes Trikot und ein kleiner Kulturbeutel mit Zahnpasta, Zahnbürste, Sonnencreme, Seife und Nassrasierer auch im Rucksack. Natürlich auch je zwei "zivile" Hosen, Hemden, Unterhosen und Strümpfe. Eine gut befüllte Flasche nebst Magnesium-Brausetabletten runden das Zubehör ab.

Weniger ist in jedem Fall mehr.

 

Die Tour ist in 9 Teilrouten aufgeteilt. Jede Teilroute ist im Schnitt ca. 100 km lang, wenige 80 km, andere auch 120 km oder länger. Das hängt vom jeweiligen Routen-Abschnitt ab: ist er sehr hügelig, gibt es zur rechten Zeit einen Ort mit einer passablen Unterkunft und Essgelegenheiten? Hier gibt es eine Foto- & Video-Zusammenstellung.

 

In der Praxis spielt dann noch das Wetter eine wichtige Rolle. Im konkreten Fall war das Wetter recht wechselhaft. Im Großen und Ganzen waren jeweils nur kurze Pausen nötig und zum Glück gab es an den zufälligen Orten auch jeweils Möglichkeiten zum Unterstellen. Das Glück spielte jedes Mal positiv mit. Hier die Tour-Aufzeichnungen mit und in Komoot mit 888 km, 37:33 h, 23,5 km/h, 4970/5570 Hm:

  1. Die erste Tour (1) ging von Oberhaching nach Donauwörth-Ried. 120 km, 5:18 h, 22,6 km/h, 410/600 Hm
  2. Tour 2 ging von Donauwörth nach Uffenheim: 123 km, 5:26 h, 22,6 km/h, 570/650 Hm
  3. Tour 3: von Uffenheim nach Gemünden-Langenprozelten mit 83 km, 3:43 h, 22,3 km/h, 330/480 Hm
  4. Von Gemünden-Langenprozelten nach Eiterfeld: 100 km, 4:19 h, 23,1 km/h, 840/720 Hm
  5. Von Eiterfeld nach Hann. Münden: 109 km, 5:19 h,20,5 km/h, 730/920 Hm
  6. Von Hann. Münden nach Hameln: 107 km, 4:43 h, 22,7 km/h, 700/770 Hm
  7. Von Hameln nach Sulingen: 98,8 km, 4:14 h, 23,3 km/h, 370/400 Hm
  8. Von Sulingen nach Bremerhaven: 114 km, 5:09 h, 22,1 km/h, 540/560 Hm
  9. Von Bremerhaven nach Cuxhaven-Döse: 49 km, 2:00 h, 24,4 km/h, 120/110 Hm

Das Smartphone als Navigator, geht das? Ich habe die Route optisch auf dem LCD-Display vom Sigma-Tacho Rox-10 mithilfe von Richtungszeigern und einer Linie verfolgen bzw. vorhersehen können. Dort war die gesamte Route im Vorhinein als gps-Datei eingelagert. Über Kopfhörer habe ich zusätzlich die Anweisungen von der Komoot-App im Smartphone verfolgt. Im Smartphone hatte ich die Komoot-Route ebenfalls vorab für einen Offline-Betrieb hinterlegt. Im Smartphone wurde nur nach dem Verlassen der geplanten Route, online eine Alternative Rückführung zur geplanten Route wieder hergestellt. Da das Display vom Smartphone ausgeschaltet war, lag die Akkuladung am Ende des Tages noch bei ca. 40 %. Damit war am Ende immer noch eine hinreichende Energiereserve vorhanden. Eine Zusatz-Powerbank, also einen zusätzlichen Akku hatte ich dabei, er kam aber nie zum Einsatz.

Das Smartphone kam einige Male am Nachmittag auch für die Zimmersuche bzw. Reservierung mit zum Einsatz.